Klimawandel

Dieses Modul handelt von den Ursachen, den Symptomen und den Konsequenzen eines "Zusammenlebens zwischen Mensch und Natur".

Auswirkungen des Klimawandels I

„Unser größtes Problem ist, dass wir uns nicht mehr vorstellen, was wir anstellen.“ Anders, Gunther; Philosoph

Zu Beginn sei erwähnt, dass das Klima auf äußere Einflüsse immer mit einer gewissen Zeitverzögerung reagiert. KlimaforscherInnen gehen davon aus, dass die Reaktionen des Klimasystems auf unser Handeln erst im Jahr 2050 im vollen Ausmaß beobachtet werden können. Die Folgen des Klimawandels beeinflussen sich gegenseitig, stehen global in einem Zusammenhang und machen sich auch weltweit bemerkbar. So können lokale Einbußen bei Ernten, beispielsweise weltweite Veränderungen der Preise, Qualität und Verfügbarkeit nach sich ziehen.

Versuchen Sie die folgenden Rätsel zu lösen, indem Sie herausfinden, um welche Erscheinungsformen des Klimawandels es sich bei den verschiedenen Beschreibungen handelt. Gleichzeitig erhalten Sie Informationen darüber, welche Auswirkungen diese Erscheinungsformen nach sich ziehen. Die Lösung offeriert Ihnen der Fließtext auf der nächsten Seite.

Weltweit ziehe ich mich zurück und werde dünner. Auf der Nordhalbkugel habe ich mich seit dem Jahr 1960 sogar um 10 % verringert. Ich bin, neben der Wärmeausdehnung des Meerwassers, auch mitverantwortlich dafür, dass der Meeresspiegel im 20. Jahrhundert um ca. 10-20 cm angestiegen ist. Durch mich wird die Antarktis dunkler und erwärmt sich folglich noch schneller. Mein Rückgang bedroht vor allem die Existenz von Eisbären, denn sie sind bei der Jagd auf mich angewiesen. Langfristig gesehen könnte mein Rückgang viele Flussgebiete bedrohen, die ich jetzt noch speise.
Richtige Antwort Eine Verringerung von Eis und Schnee
Auf einer Zeitskala betrachtet, trete ich zwar nicht häufiger auf, dafür aber intensiver. Aufgrund der globalen Erwärmung befindet sich einerseits mehr Wasserdampf in der Atmosphäre, andererseits wird auch mehr Wasserdampf von den Ozeanen zu den Kontinenten transportiert und deshalb gibt es mich in Folge zunehmend über den Landgebieten. Ich variiere regional sehr stark, in den Tropen und hohen Breiten gibt es mich häufiger, in den Subtropen hingegen selten. Außerdem zeige ich mich auch in den Winter- und Sommermonaten unterschiedlich oft. So werde ich im Sommer in ganz Europa zunehmend weniger, im Winter hingegen nur in Südeuropa. Neben Flussbegradigungen, Dammbau, Bewässerungssysteme oder Änderungen der Bodennutzung des Flusseinzugsgebiets bin ich mitverantwortlich für auftretende Hochwasser. Demnach bin ich, neben Wirbelstürmen und einem steigendem Meeresspiegel, auch eine Gefahr für bedeutende Monumente, archäologische Stätten und andere materielle Spuren der Geschichte und des kulturellen Erbes. Überschwemmungen steigern aber auch das Infektionsrisiko durch vom Wasser übertragene Krankheiten.
Richtige Antwort Intensive Regenfälle und folgende Überflutungen
Zwei Drittel aller Schäden von Naturkatastrophen verschulde ich, indem ich vor allem das Land verwüste. Komme ich über dem Atlantik vor, werde ich anders genannt als über dem Indischen und Pazifischen Ozean, auch meine Vorstufen tragen einen anderen Namen, je nach Stärke. Seit die Messung im Jahr 1850 begonnen hat, kam ich im Jahr 2011 am häufigsten vor, nämlich genau 34 Mal. Auffällig ist, dass die stärksten von mir in den letzten Jahrzehnten immer mehr werden, allerdings kann ich bestenfalls als Indiz für eine Beeinflussung durch den Mensch angesehen werden, weil die natürlichen Schwankungen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt sehr groß sind. Feststeht, dass meine Häufung Hand in Hand mit einem Anstieg der Meeresoberflächentemperatur geht, die wiederum sowohl auf natürliche als auch anthropogene Ursachen zurückzuführen ist.
Richtige Antwort Intensivierte tropische Zyklone
Auf mich wirkt einerseits die Golfstromzirkulation, andererseits aber auch die globale Erwärmung. Da ich sehr groß bin, variieren meine Messwerte je nach Aufenthaltsort, während ich beispielsweise auf der Nordhalbkugel wärmer werde, weise ich auf der Südhalbkugel keine nennenswerten Veränderungen auf. Klimamodelle haben diese Kuriosität allerdings bereits aufgeklärt: Erstens gibt es dort weniger Land und zweitens vermische ich mich dort stark vertikal. Ich begünstige die Verbreitung von Krankheitsüberträgern und Parasiten. So starben beispielsweise 1990 Tausende von Streifendelphinen an einer Epidemie und auch die Korallenriffe bleichen zunehmend aus, weil sie von den Algen verlassen werden.
Richtige Antwort Extreme Temperaturen
Aufgrund der Meeresströmungen verhalte ich mich regional nicht überall gleich. Die Messungen von Satelliten während der letzten Jahre zeigen, dass ich in einem Jahr kontinuierlich um ca. 2,7 mm ansteige. Ich könnte zu einem der größten Probleme der Menschheit werden, nämlich dann, wenn durch mich ganze Inseln und Küstenstädte in Gefahr sind und dadurch Millionen von Menschen zu Umweltflüchtlingen werden. Immerhin leben ca. 40 % der Weltbevölkerung nicht weiter als 100 km von Küsten entfernt. Würden alle Gebirgsgletscher abschmelzen, würde ich sogar um 0,5 Meter ansteigen. Teilweise schwanke ich kurzfristig aufgrund von Wind oder Gezeiten, langfristig beeinflusst mich aber auch die globale Erwärmung, beispielsweise durch das Schmelzen der Eismassen in der Antarktis und Grönland sowie das Abschmelzen der Gebirgsgletscher. Außerdem kann ich mich aufgrund von Hebung und Senkung der Erdkruste verändern.
Richtige Antwort Anstieg des Meeresspiegels
Ich verändere den Ozean, weil sich Kohlendioxid im Wasser chemisch aktiv verhält. Die Weltmeere gelten als CO2-Speicher. Im Vergleich zur Atmosphäre speichern sie ca. 50-mal mehr Kohlendioxid, doch je mehr CO2 sich in der Atmosphäre befindet, desto mehr wird dieser natürliche Kreislauf gestört. Es gelangt folglich mehr CO2 in die oberen Meeressschichten und schließlich auch in die Tiefen des Ozeans. Ausgelöst werde ich also durch CO2 in den Weltmeeren, das sich löst und den pH-Wert des Wassers senkt. Seit Beginn der Industrialisierung sinkt dieser Wert. Der Eingriff in das chemische Gleichgewicht des Ozeans wirkt sich natürlich auch auf die Meereslebewesen und -ökosysteme aus. So habe ich beispielsweise einen Einfluss auf die Kalkbildung von Planktongruppen, Muscheln, Schnecken und Korallen, aber auch auf Wachstum und Reproduktion der Organismen.
Richtige Antwort Verschmutzung und Erwärmung der Ozeane
Durch mich verdunstet das Oberflächenwasser schneller. Das hat zur Folge, dass sich vor allem die Nachfrage nach Wasser erhöht. Außerdem lasse ich Schneemassen und Gletscher schneller schmelzen. Ich verschärfe sozusagen in einigen Gebieten den Wassermangel und begünstige die Entstehung von Dürren und Waldbränden. Kein Wasser bzw. schlechte Wasserqualität, fehlende Abwasser- und Abfallentsorgung sowie Wüstenbildung wirken sich sowohl auf die Lebensmittelproduktion als auch auf die Ausbreitung von Krankheiten aus. Zusätzlich verändere ich mit meinen Extremen den Lebensraum vieler Säugetier-, Amphibien-, Vogel- und Pflanzenarten und störe dadurch das Ökosystem.
Richtige Antwort Sommerdürren

Quelle

Schüppel, Katrin (2007): Klimawandel und Klimaschutz. Informationen, Hintergründe, Diskussionsanregungen. Mülheim/Ruhr: Verl. an der Ruhr
Wegner, Jochen (2013): Die Zeit.Wochenzeitung für Politik Wirtschaft Wissen und Kultur. Nr.24. Hamburg: EIT Verlag Gerd Bucerius GmbH & Co
Latif, Mojib (2007): Bringen wir das Klima aus dem Takt? Hintergründe und Prognosen. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch
Dow, Kirstin/ Downing, Thomas E. (2007): Weltatlas des Klimawandels. Karten und Fakten zur globalen Erwärmung. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt