Kritisches Denken
Dieses Modul zeigt, wie kritisches Denken funktioniert, wie man zwischen den Zeilen liest und tiefere Beweggründe hinter Informationen herausfiltert.
Logische Fehlschlüsse und Vorurteile
Vorurteile sind unlogische Gefühle, die auf Emotionen oder Angst vor Unbekanntem basieren. Dinge können dadurch nicht rational und klar überlegt werden. Wir kennen zwei Grundtypen von Vorurteilen - die erste Art versucht, die Person direkt anzugreifen und die zweite Art versucht, die Atmosphäre zu vergiften.
Eine Art der Manipulation - ad hominem und ihre Subtypen - versucht, die Argumentation zu widerlegen, indem er auf die realen oder imaginären Unvollkommenheiten des anderen hinweist. Das Ziel ist, die Aufmerksamkeit von der Diskussion über das Problem selbst auf die Diskussion über gute oder schlechte Eigenschaften des Gegners zu lenken.
Beispiel:
“Thomas sollte nicht darüber reden, was wir im Sportunterricht tun sollten. Er war immer schon fett.”
Die Tatsache, das Thomas dick ist, hat nichts damit zu tun, ob er fähig ist, den Turnunterricht zu planen oder nicht.
Die zweite Strategie, “die Atmosphäre vergiften”, versucht, das Argument zu widerlegen, indem es zeigt, dass es aus einer unpopulären Richtung stammt. Eines der bekanntesten Beispiele heißt „reductio ad Hitlerum“, womit eine Verbindung zum Nationalsozialismus hergestellt wird.
Beispiel:
“Vegetarier sind seltsam. Wusstest du, dass Hitler Vegetarier war?”
Dieses Beispiel kann sich mit jeder “schlecht konnotierten” Gruppe wiederholen. Es baut auf den logischen Fehlschluss, dass, wenn etwas von den Nazis (Kommunisten, Maoisten, etc.) unterstützt wird, es automatisch schlecht sein muss. Es funktioniert auch entgegengesetzt, z.B. wenn jemand gegen Nazis/Kommunisten usw. war, war er automatisch ein guter Mensch.
Beispiel:
“Atheisten sind unmoralisch, Stalin war auch Atheist.”
Nur weil Stalin Atheist war, sagt das nichts über andere Atheisten aus.
Beispiel:
Josef war eine gute Person. Er hat gegen die Nazis gekämpft.
Er hat gegen die Nazis gekämpft, aber das sagt noch nichts darüber aus, ob er eine gute Person war oder nicht.