Transnationale Netzwerke, die sich in Doña Rosas Fall über die USA und Mexiko strecken, vereinfachen und machen Migration wahrscheinlicher, da sie die Kosten bzw. Risiken für zukünftige Immigranten verringern. Sie kanalisieren Informationen, stellen soziale Ressourcen bereit und können somit als soziales Kapital gelten. Es zeigt sich, dass die über mehrere Länder aufgespannten familiären und sozialen Netzwerke, die zahlreichen diasporischen Communities und religiösen Gemeinschaften zur Formierung transnationaler Sozialräume beitragen, die nicht zu unterschätzende Auswirkungen auf die Nationalgesellschaften und ihre Ökonomien und Arbeitsmärkte haben.
Was glauben Sie hilft Doña Rosa, ihren Kindern und Enkelkindern transmigrantisch zu agieren? Fügen Sie die Beschreibungen den richtigen „Werkzeugen“ zu.
A Viva Aerobus
B Radio Bilingue FM 91
C Western Union
D Online-Forum
E Sex and the City
F Facebook
G Skype
Diese Firma ermöglicht Geldtransfere von Privat- zu Privatpersonen. Der Sender benötigt für die Transaktion kein Bankkonto und keine Kreditkarte. Wenige Sekunden nach der Einzahlung des Betrags an einem Ort steht das Geld dem Empfänger weltweit zur Auszahlung bereit. Um den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen, muss der Sender lediglich ein gültiges Ausweisdokument vorlegen. 2011 betrugen die Geldüberweisungen von v.a. mexikanischen MigrantInnen in den USA nach Mexiko 24 Milliarden US-Dollar. Die sogenannten „Remittances“ stellen für viele arme Länder einen bedeutenden Teil an Einnahmen dar.
Richtige Antwort C
Waren Sie schon mal im Ausland? Und haben Sie mit Ihren Liebsten zu Hause telefoniert? Das ist vor allem eines: teuer. Im Jahr 2003 revolutionierten ein schwedischer und ein dänischer Unternehmer die Welt des Telefonierens. Mit diesem Programm zur Internet-Telefonie ist es möglich, gratis weltweit zu telefonieren – wenn man online ist. Kontakt halten, einfach nur quatschen oder mal schweigen, ist damit möglich, ohne dass man ständig das Geld im Auge behalten muss.
Richtige Antwort G
Die Enkelin im mexikanischen Puebla, die Tochter in New York, die Schwester in Miami, der Cousin ein paar Straßen weiter in New York City. Ob Doña Rosa sich bereits eingeloggt hat und „liked“, was ihre Enkelin postet, ist fraglich. Dieses soziale Online-Medium ist vor allem unter jungen Menschen beliebt. Man bleibt up-to-date und ist über tausende von Meilen miteinander „connected“.
Richtige Antwort F
„Ich muss wissen, wie ich über Mexiko in die USA komme“ fragt ein 19-jähriger Kubaner, der sein Land verlassen hat und in Mexiko festsitzt. Online-Foren und Chaträume liefern wertvolle Informationen über das Zielland, in das man migrieren möchte. Wen kontaktiere ich vor Ort? Wo kann ich wohnen? Wie komme ich über die Grenze? Was kann ich arbeiten? Worauf muss ich aufpassen? All diese Informationen machen eine Migration leichter, viele Unsicherheiten werden dadurch überschaubarer.
Richtige Antwort D
Die mexikanische Billigfluglinie startete ihre ersten Flüge 2006. Um gute hundert Euro fliegt man vom nordmexikanischen Monterrey ins US-amerikanische Houston. Für Doña Rosas Enkelin, die im mexikanischen Puebla studierte und regelmäßig in die USA zurückpendelte, sind Billigfluglinien und günstige Autobusverbindungen eine Grundvoraussetzung, um mobil zu bleiben.
Richtige Antwort A
Der Radiosender sendet auf spanisch und englisch aus Fresno, Kalifornien. Teilweise wird das gesendete Programm in San Juan Mixtepec, Doña Rosas Heimatprovinz, produziert. Neuigkeiten über die mexikanische Provinz, mexikanische „Rancheras“ und Boleros, die in den Äther gesendet werden, gehören genauso zum Programm wie Nachrichten auf Spanisch und Englisch. Genauso wird über Fußballmatches und Feiern in Fresno von Angehörigen aus San Juan Mixtepec informiert.
Richtige Antwort B
Die (Sex-)Abenteuer von Carrie und ihren Freundinnen in New York gingen um die Welt. Auch in Mexiko und anderen Ländern des Südens, ob in Kamerun oder auf den Philippinen, kannte man die vier Frauen. Gleichzeitig werden durch bekannte westliche Fernsehserien jeden Tag stundenlang Bilder präsentiert, wie das Leben im Norden – angeblich - ist. Teure Autos, Geld, viel Freizeit, schöne Kleider, funktionierender öffentlicher Transport, schicke Lokale: All das verstärkt das Bestreben, sich auf den Weg nach Norden zu machen.