Klimawandel

Dieses Modul handelt von den Ursachen, den Symptomen und den Konsequenzen eines "Zusammenlebens zwischen Mensch und Natur".

Klimaschutzmaßnahmen lokal

„Es ist unvorstellbar, dass die Menschheit mit all ihren noblen Errungenschaften, mit ihren Hoffnungen und ihrem guten Willen dem Aufschrei der Klimagemeinschaft gegenüber gleichgültig sein wird … Am allerwichtigsten aber ist es, dass wir bedingungslos unsere Haltung ändern und bereit sind, bescheiden und realistisch zu leben – um einer Zukunft willen, die nicht die unsere ist, sondern die wir uns von zukünftigen Generationen nur geborgt haben.“ Boodhoo, Yadowsun; Beauftragter für Mauritius, World Meteorological Organization (WMO)

Wir verbrauchen durch unseren Lebensstil sowie unsere Gewohnheiten viel Energie und tragen dadurch zur Erderwärmung bei. Es ist daher notwendig, dass wir uns persönlich mit dem Klimaschutz auseinandersetzen, uns Gedanken zu Energiesparmöglichkeiten machen und diese schließlich auch umsetzen. Wenn sich Menschen, Gemeinden und Städte lokal engagieren, dann machen sie das in ihrer unmittelbaren Umgebung.

Auch Eduardo Gold engagiert sich auf ganz spezielle Art und Weise für den Klimaschutz. Er gewann mit seiner Idee im Jahr 2009 einen, von der Weltbank ausgeschriebenen, Wettbewerb mit dem Titel „100 Ideen zur Rettung des Planeten“. Sehen Sie sich dieses Video an, um einen Einblick in die Vielfalt an Möglichkeiten zu bekommen:

Welche Klimaschutzmaßnahmen kennen Sie? Halten Sie sie für vernünftig und wirksam? Denken Sie dabei vor allem an die Bereiche: Wohnen, Mobilität, Ernährung…

  • Sehen Sie nach, ob die Gemeinde oder Stadt, in der Sie leben, Klimabündnismitglied ist.
  • Treten Sie mit Ihrer Gemeinde oder der zuständigen Magistratsabteilung in Kontakt und erkundigen Sie sich, welche Klimaschutzmaßnahmen auf lokaler Ebene umgesetzt werden.

ExpertInnen sind sich einig, dass die weltweiten Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um mindestens 50 % sinken müssen, um das internationale, klimapolitische 2-Grad-Ziel nicht zu überschreiten. Die globale Durchschnittstemperatur soll demnach nicht mehr als 2° C gegenüber dem vorindustriellen Wert steigen, doch bis jetzt hat sie sich bereits um ca. 0,8 Grad Celsius erhöht. Wird dieses Ziel verfehlt, würden sogenannte Kipp-Punkte den Klimawandel von selbst vorantreiben. WissenschaftlerInnen haben diesbezüglich errechnet, dass jeder Mensch 6,8 Kilogramm CO2 am Tag ausstoßen darf, damit sich der Klimawandel nicht selbst verstärkt. In dem Video „Ein guter Tag hat 100 Punkte – einfach erklärt“ werden diese 6,8 kg in 100 Punkte umgewandelt und eine Antwort auf die Frage - welchen Lebensstil verträgt unser Klima? - gegeben.

Sehen Sie sich das Video an:

Abschließend wird an dieser Stelle noch eine wichtige Tatsache erwähnt und auf die Kritik des [dfn]2-Grad-Ziels[/dfn] eingegangen. Frank Drieschner, Redakteur der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“ fasst in einem seiner Artikel den großen Selbstbetrug in Bezug auf das 2-Grad-Ziel zusammen. Auch wenn die gesamte industrialisierte Welt sofort einen rasanten ökologischen Umbau vollziehen würde - wir also alle vegan essen, in heizungslosen Häusern wohnen, in Ökomobilen fahren und mit Biokerosin fliegen – und Entwicklungs- sowie Schwellenländer ihr rasantes Wachstum nur mehr bis Mitte der 2020er Jahre fortsetzen würden, um sich danach ebenfalls der Ökorevolution anzuschließen, würde sich die Erde um ungefähr vier Grad erwärmen. Denn Fakt ist, dass die von den Industrieländern eingesparten Treibhausgasemissionen der letzten zwanzig Jahre inzwischen dem entsprechen, was in den Schwellen- und Entwicklungsländern innerhalb eines Jahres zusätzlich emittiert wird. Das rasante Wachstum in China und Indien wurde im letzten Bericht des IPCC nicht berücksichtigt, die Kalkulation des 2-Grad-Ziels gilt demnach als überholt. Trotzdem hält die Wissenschaft an diesem Ziel fest und die Klimapolitik beruft sich weiterhin unbeirrt darauf.

„Aber vielleicht dient das Zwei-Grad-Ziel in Wirklichkeit einem ganz anderen Zweck. Es ist fraglich, ob die Menschheit fähig ist, gemeinsam auf die Bedrohung durch den Klimawandel zu reagieren. Wenn es nicht so ist, wenn wir dazu verurteilt sind – und kommende Generationen dazu verurteilen –, die Aufheizung unseres Planeten hinzunehmen, dann heißt das noch nicht, dass wir dieser Tatsache auch ins Auge sehen müssten. Schon immer haben Menschen Geschichten erfunden, um die Wirklichkeit erträglicher und ihre eigenen Handlungsweisen edler erscheinen zu lassen, als sie es sind. Das Zwei-Grad-Ziel ist eine solche Geschichte.“

Quelle

wiki.bildungsserver.de
www.zeit.de