Kritisches Denken
Dieses Modul zeigt, wie kritisches Denken funktioniert, wie man zwischen den Zeilen liest und tiefere Beweggründe hinter Informationen herausfiltert.
Ablenkungsmanöver
Diese Technik versucht nicht einmal eine vernünftige Schlussfolgerung zu finden. Es lenkt die Aufmerksamkeit auf andere Fragen, die nichts mit der ursprünglichen zu tun haben.
Und so inszeniert man ein Ablenkungsmanöver:
- Wir diskutieren das Thema A.
- Unser Gegenüber hat nicht genügend Argumente, also nimmt er ein neues Thema B auf, und tut so als ob es etwas mit A zu tun hätte.
- Das Thema A tritt in den Hintergrund und Thema B in den Vordergrund.
Beispiele:
“Ich kann nicht verstehen, warum diese Öko-Aktivisten gegen diesen neuen Damm sind. Er bringt viele neue Jobs für die Arbeiter.”
Erklärung: Obwohl Person A die Kritik an einem neuen Staudamm erwähnt, wird darauf nicht näher eingegangen. Die Argumentation, warum die "Ökos" dagegen sind, bleibt verborgen. Im Gegensatz dazu wird die Aufmerksamkeit auf die möglichen Arbeitsplätze gelenkt.
Statt der Diskussion über negative Auswirkungen des Staudamms auf die Umwelt und die Menschen in seiner Umgebung werden wir in die Diskussion über mögliche Arbeitsplätze gezogen. Es wird suggeriert, wenn etwas Vorteile bringt, es nicht schädlich sein kann. Stimmt das?
“Hilfe für weniger entwickelte Länder ist überhaupt nicht effizient. Die Politiker dort sind vollkommen korrupt. Wenn man ihnen Geld gibt, kommt nichts bei den Leuten an.”
Erklärung: Dieses Argument versucht, zu argumentieren, dass Hilfe von reichen Ländern an ärmere nicht sinnvoll ist. Doch statt Fakten zu liefern, lenkt es die Aufmerksamkeit auf die Korruption der lokalen Politiker. Doch es verschweigt, dass Entwicklungszusammenarbeit aus unterschiedlichen Quellen stammen kann, wie z.B. von NGOs. Die Debatte wird über Korruption geführt werden und nicht über die Wirksamkeit von Entwicklungszusammenarbeit.