Kritisches Denken
Dieses Modul zeigt, wie kritisches Denken funktioniert, wie man zwischen den Zeilen liest und tiefere Beweggründe hinter Informationen herausfiltert.
Wie man eine Zeitung liest
Medien sollten eine unabhängige Quelle von Informationen sein. Im Allgemeinen glauben wir „seriösen“ Medien mehr als Boulevardzeitungen, die oft v.a. auf Emotionen abzielen und übertreiben.
Es ist wichtig, zwischen Berichterstattung[]/dfn und anderen journalistischen Formaten zu unterscheiden. Berichterstattung ist nüchtern, kurz und präzise und bringt Informationen über die tatsächlichen und/oder unbekannten Ereignisse. Kommentare in Zeitungen oder Ähnliches suchen nach Verbindungen, wollen Schlussfolgerungen ziehen und Einschätzungen abgeben. Sie wollen argumentieren. Die Berichterstattung in den Nachrichten sollte objektiv informieren, Kommentare können die Meinungen der Journalisten wiedergeben. Hier ist es die Wahl der LeserInnen, sich damit zu identifizieren oder nicht.
Doch im Journalismus trifft man nur allzu oft auf Nicht-Objektivität. Journalisten haben dafür verschiedene Tricks. Manchmal zitieren sie zwei ExpertInnen mit ähnlicher Meinung, aber niemanden, der eine gegensätzliche Meinung vertritt.
Wenn ein/e Journalist/in Fakten liefert, ohne ihre Quelle zu nennen, sollten kritische LeserInnen aufmerksam bleiben. Es muss nicht bedeuten, dass tatsächlich ein Schwindel dahintersteckt, aber LeserInnen sollten die Möglichkeit haben, die Informationen zu überprüfen.
Tendenziöse Berichterstattung in der Presse kann auch an der Wortwahl erkannt werden. Emotional geprägte Worte können den ganzen Inhalt eines Artikels oder eines Berichts färben. Schaut man sich die Adjektive oder Adverbien, die verwendet werden, genau an, sagt dies viel über die Einstellung des Journalisten aus.
Beispiel:
Kluge Polizisten schnappten einen Einbrecher. Erklärung: Das Adjektiv “klug” ist subjektiv gesehen. Die Tatsache, dass sie einen EInbrecher gefangen haben, sagt nichts über ihre Intelligenz aus. Vielleicht sind ihnen davor schon 20 entwischt.