Gender-Gerechtigkeit
Dieses Modul erklärt, was Gender-Gerechtigkiet bedeutet und wie sie unsere eigene Realität beeinflusst bzw. beeinflussen könnte.
FEMINISMUS IN DER VERGANGENHEIT
Obwohl eine Reihe von Frauen und Männern lange behaupteten, dass Frauen und Männer gleichberechtigte Menschen sind, mit den gleichen Fähigkeiten, Wünschen und Bedürfnissen, waren das meist einzelne DenkerInnen oder ReformerInnen. Seit der Antike gab es viele von ihnen: Diotima, Hypatia, Christine de Pisan oder später Olympe de Gouges, Harriet Taylor-Mühle oder Mary Wolstonencraft). Die feministische Bewegung ist organisierter Aktivismus, der einer gewissen ideologischen Argumentationslinie folgt und vor allem durch bewusste Strategien einen sozialen Wandel erreichen will. Auf der Grundlage dieser Definition gab es vor allem im 19. Jahrhundert eine große feministische Bewegung. Historisch gesehen kann man über zwei "Wellen" der Frauenbewegung sprechen.
Olympe de Gouges
Olympe de Gouges war eine einflussreiche Denkerin, Schriftstellerin und Autorin von Theaterstücken, die die Aufmerksamkeit auf die ungleiche Stellung von Frauen und Männern in Frankreich zog. Obwohl sie die Bürgerrechte unterstützte, die in der Französisch Revolution erklärt wurden, erinnerte sie ihre LeserInnen durch ihre einzigartig ironische Sprache daran, dass Freiheit und Gleichheit in Bezug auf Frauen auch im revolutionären Frankreich nicht gang und gäbe waren. Aus Protest dagegen schrieb sie die "Erklärung der Rechte der Frau und der Bürgerin", wo sie die wahre Gleichheit im Schlüsseldokument der Revolution ("Die Erklärung der Rechte des Menschen und des Bürgers") in Frage stellte. Sie erinnerte daran, dass die Menschen trotz dieses grundlegenden Menschenrechtsdokument, das über die Gleichheit aller in Frankreich spricht, Gleichheit und Freiheit nur für die Männern gilt, aber nicht für Frauen. Für diese Tat wurde sie der Aufwiegelung, der Bösartigkeit und als Bedrohung der Revolution gesehen, und wurde später unter der Guillotine hingerichtet.