Kritisches Denken

Dieses Modul zeigt, wie kritisches Denken funktioniert, wie man zwischen den Zeilen liest und tiefere Beweggründe hinter Informationen herausfiltert.

Die Grundbegriffe - Einführung

“(Der Gedanke, dass die Sonne immer am selben Platz steht) ist für die Philosophie dumm und absurd… genauso wie die Idee, dass die Erde sich bewegt…“ Aus investigation report dem Forschungsbericht zu heretischen Ideen von Galileo Galilei.

In diesem Teil schauen wir uns Grundbegriffe an, auf denen kritisches Denken aufbaut, wie etwa Fakten, Beweise, Hypothesen, Annahmen und Meinungen. Wir beginnen dabei mit der Geschichte Galileis, die ein Paradebeispiel dafür ist, wie unkritisches Denken ein Weltbild formte.

Die meisten Menschen in der Vergangenheit dachten, dass die Erde flach sei. Die Erde war eine flache Scheibe, an deren Enden das Wasser über die Kanten floss. Die Menschen glaubten, dass sie in einer Scheibenwelt lebten. Dieses Weltbild wurde durch viele Fakten und Beweise gestützt. Denn wenn die Welt rund gewesen wäre, müsste man doch von ihr herunterfallen.

Scheibenwelt nach der Illustration in einer popular-wissenschaftlichen Publikation “Atmosphäre – populäre Meterologie"; Holzschnitt Flammarion 1888, gefärbt von Hugo Heikenwaelder, 1998.

Ein Beweis für die Scheibenwelt waren die Säulen des Herkules (pillars of Hercules) – heute meinen WissenschafterInnen, es handle sich dabei um die Straße von Gibraltar. Wenn man auf das Ende des Mittelmeeres zusegelte, änderte sich die Richtung von allein und das Schiff gleitet wieder zurück in die andere Richtung. Dies war ein Beweis, dass Götter die Schiffe davor bewahrten, von der Erde hinunterzufallen. Auch von den Seefahrern, die gen Westen segelten, wusste man nichts weiter. Sie waren wohl auch von den Enden der Welt gestürzt.

Zu behaupten, dass die Erde rund sei und dass sie um die Sonne kreise, war zu diesen Zeiten gefährlich. Stellte man sich gegen diese Meinung, die zu dieser Zeit als Fakt gesehen wurde, konnte man durch die Inquisition getötet werden.