Armut

Dieses Modul sieht sich die vielen Ebenen der Armut in den Ländern des Südens wie Nordens an.

Armutsbegriff

Für den Begriff Armut gibt es keine einheitliche Definition, sie variiert je nach historischem und geografischem Kontext. ExpertInnen sind sich einig, dass der Armutsbegriff mehrdimensional ist und demnach sowohl wirtschaftliche und politische als auch soziale und kulturelle Aspekte umfasst. Armut wird folglich an mehr als nur einem niedrigen Pro-Kopf-Einkommen festgemacht, hat verschiedene Gesichter und verbindet objektive Lebensbedingungen mit subjektiven Bewertungen. Deshalb werden für die NutzerInnen dieser Website wahrscheinlich verschiedene Gründe ausschlaggebend sein, warum sie Amanda, Anton, Naima oder Yousef als „arm“ definieren.

Unterschieden wird in der Literatur häufig zwischen „absoluter Armut“ und „relativer Armut“. Während es Erstere (umgangssprachlich auch extreme Armut genannt) in Entwicklungsländern gibt, ist in den Industrieländern von „relativer Armut“ die Rede.

Aufgabe

Versuchen Sie - durch das Zuordnen folgender Beschreibungen - herauszufinden, was sich hinter dieser Unterscheidung verbirgt:

Ich verfüge über weniger als 1,25 US-Dollar (€ 0,90) Kaufkraft am Tag und kämpfe ständig ums Überleben. Ich kann meine lebenswichtigen Grundbedürfnisse (Nahrung, Wohnung, Kleidung) nicht zufriedenstellen, leide deshalb meist an Unterernährung, Hunger sowie Krankheiten und habe dadurch eine geringe Lebenserwartung.
Richtige Antwort Absolute Armut
Ich bin in meinen Lebenschancen eingeschränkt, denn ich leide an einer Unterversorgung von materiellen (Gegenständen) und immateriellen (Dienstleistungen) Gütern. Ich habe, im Verhältnis zum gesellschaftlichen Wohlstand in meinem Land, ein geringes Einkommen. Innerhalb der EU verfüge ich über maximal 60 % des mittleren nationalen Nettoeinkommens. Als alleinstehendeR ÖsterreicherIn sind das € 1.066 im Monat.
Richtige Antwort Relative Armut

Weiterführende Literatur

http://www.eapn.eu/en/what-is-poverty/how-is-poverty-measured
http://www.armutskonferenz.at/index.php?option=com_docman&task=cat_view&gid=20&Itemid=69

Quelle

Bredemeyer, Bernd/Wiards, Mathias (2012): Geld. Das maßlose Medium. Braunschweig: Westermann
http://www.armutskonferenz.at/index.php?option=com_content&task=view&id=243&Itemid=236
http://www.armutskonferenz.at/index.php?option=com_content&task=view&id=71&Itemid=102