Globalisierung

Meine Aufgaben erstrecken sich von der Sicherung des Weltfriedens über den Schutz der Menschenrechte bis zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit auf allen Gebieten. Außerdem kontrolliere ich, ob das Völkerrecht eingehalten wird.

Meine Hauptorgane sind das Generalsekretariat, die Generalversammlung, der Wirtschafts- und Sozialrat, der Internationale Gerichtshof sowie der Sicherheitsrat. Da mir fast alle Staaten der Welt angehören, bin ich auch dafür bekannt, den Dialog zwischen den wirtschaftlich schwachen und starken Staaten zu fördern. Erfolglos bin ich vor allem dann, wenn die fünf ständigen Mitglieder im Sicherheitsrat (USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China) keine gemeinsame Linie, sondern nationale Interessen verfolgen und mit ihrem Vetorecht Beschlüsse blockieren.

Die Eigentümer meines Kapitals sind die Mitgliedsstaaten. Die Kapitalanteile sowie die Stimmenverteilung sind an die ökonomische Leistungsfähigkeit eines Landes gekoppelt. Das bedeutet: je höher die Beitragszahlung desto höher das Stimmrecht. Meine Hauptaufgabe ist durch die Kreditvergabe an Entwicklungsländer den Lebensstandard zu steigern und Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zu fördern.

Ich werde des Öfteren dafür kritisiert, dass sich meine Anstrengungen zu sehr auf wirtschaftliches Wachstum konzentrieren und dabei ökologische und soziale Faktoren vernachlässigt werden.

Ich überwache die Geldpolitik der Mitgliedsstaaten. Meine Hauptaufgabe ist, Währungen möglichst stabil zu halten, damit ihr Tausch erleichtert wird (Konvertibilität), außerdem versuche ich feste Wechselkurse zu schaffen und die Inflation (Entwertung des Geldes) zu bekämpfen. Ich gewähre auch Kredite, um Ländern in finanziellen Notlagen zu helfen. Die Kredite, die ich vergebe, sind an Bedingungen geknüpft. Zu diesen Konditionen zählen der Abbau von Staatsverschuldung und Subventionen, Kürzungen der Staatsausgaben und die Bekämpfung der Inflation. Diesbezüglich werde ich gelegentlich kritisiert.

Wenn man mir beitritt, zahlt jeder Mitgliedsstaat eine Einlagequote, diese errechnet sich aus dem BIP, dem Anteil am Welthandel, Kapitalflüsse und Währungsreserven. Bei mir gilt: je höher die Quote desto höher der Stimmanteil. Deshalb haben auch die wirtschaftlich entwickelten Staaten mehr Mitspracherecht bei Entscheidungen als ökonomisch schwache Staaten.

Zu meinen Hauptaufgaben zähle ich die Senkung von Zöllen, die Marktliberalisierung und die Errichtung einer Welthandelsordnung. Ich schlichte auch bei Streitfragen im Welthandel. Kritisiert werde ich häufig dafür, dass bei der Liberalisierung von Märkten vor allem multinationale Konzerne profitieren und soziale und ökologische Interessen in den Hintergrund rücken.

Bei mir sind alle Mitgliedsstaaten mit einem Stimmrecht ausgestattet und somit gleichberechtigt. In der Praxis setzen jedoch die Industriestaaten ihre Interessen häufiger durch. So fordern beispielsweise die [dfn]Entwicklungsländer[/dfn], die ihre Handelsschranken aufgeben, im Gegenzug auch die Öffnung der Märkte der Industriestaaten. Diese schützen sich jedoch häufig mit sogenannten nichttarifären Handelshemmnissen (Subventionen, Produktstandards oder Anti-Dumping-Verfahren).

Ich arbeite parteiunabhängig und finanziere mich über Spenden und Mitgliedsbeiträge, inhaltlich beschäftige ich mich vor allem mit der ökonomischen Dimension der Globalisierung. Der Namensgeber der Tobin-Steuer (Finanztransaktionssteuer) kritisierte mich dafür, dass ich politisch zu weit links stehe.

Die Hinterfragung unseres Wirtschaftssystems liegt mir am Herzen, deshalb leiste ich Informations- und Kampagnenarbeit, entwickle politische Forderungen und vernetze mich mit zivilgesellschaftlichen Initiativen. Ich fordere eine demokratische Kontrolle der Finanzmärkte, ein demokratisches und soziales Europa sowie ein nachhaltiges Agrarsystem, ein Ende des Standortwettbewerbs, ein gerechtes Welthandelssystem, Steuergerechtigkeit und umfassende soziale Sicherheit.

Ich bin gegenüber dem Staat und der Industrie unabhängig, finanziere mich ausschließlich über Spendengelder und setzte mich inhaltlich vor allem mit der ökologischen Dimension der Globalisierung auseinander. Meine Umweltkampagnen betreffen vor allem die Themenbereiche: Klima, Meere, Urwälder, Landwirtschaft und Gentechnik sowie Umweltgifte und Konsum.

Kritisiert werde ich des Öfteren für meinen Aktionismus. Da sich meine MitarbeiterInnen häufig direkten Zugang zu Unternehmen oder Regierungsgebäuden verschaffen, werde ich immer wieder wegen Hausfriedensbruch angezeigt, so geschehen beispielsweise im Jahr 2013, als AktivistInnen ein Plakat mit der Aufschrift „CO2 Das Problem.“ auf dem Dach der Volkswagenzentrale entrollten.

Spenden und Mitgliedsbeiträge finanzieren mich. Ich bin politisch unabhängig und sowohl im Bereich der Kampagnen- und Öffentlichkeits- als auch Bildungs- und Lobbyarbeit tätig, letztere ist vor allem ausschlaggebend dafür, dass Menschenrechte Eingang in internationale Abkommen finden. Im Jahr 1977 habe ich den Friedensnobelpreis erhalten.

Ich setze mich weltweit für die Einhaltung der Menschenrechte ein und decke Menschenrechtsverletzungen auf. Im Detail engagiere ich mich beispielsweise für den Schutz vor Folter und Todesstrafe, für den Schutz von MenschenrechtsverteidigerInnen, Flüchtlingen und Asylsuchenden und für eine wirksame Kontrolle des Waffenhandels. Von einigen Staaten wird mir Einseitigkeit in meinen Beurteilungen gegenüber nicht-westlichen Ländern vorgeworfen. Kritisiert werde ich auch dafür, viele Ressourcen für die Gewinnung von Geldern und Mitgliedern zu verwenden.