Entwicklung
Dieses Modul schaut sich die weltweite Entwicklung an, was das eigentlich ist und was sie mit uns zu tun hat.
“Es liegt an uns”, sagt Bono
Die Popkultur der Hilfe
"Wir können nicht sagen, dass unsere Generation nicht wusste, was zu tun war. Wir können nicht sagen, dass unsere Generation es sich nicht leisten konnte, es zu tun. Und wir können nicht sagen, dass unsere Generation keinen Grund hatte, es zu tun. Es liegt an uns." sagt Bono über das Ende der Armut. Liegt es wirklich an uns - Menschen aus den reichen Ländern? Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen.
Ob Sie es mögen oder nicht, Prominente sind ein Weg, um unpopuläre Fragen aufzuwerfen, und in den letzten 25 Jahren sind Entwicklungsfragen untrennbar mit Promis verbunden. Manchmal führt dies zu einer katastrophalen Vereinfachung der Probleme, mindert die Graswurzelbewegungen von AktivistInnen in den Ländern des Südens und Nordens und verdrängt ernsthafte politische Analysen.
Die Beteiligung von Prominenten hat sich geändert: Heute müssen Promis als Experten in Sachen Entwicklungszusammenarbeit auftreten, um glaubwürdig zu sein. Es reicht nicht mehr aus, nur Betroffenheit zu zeigen. Doch diese Verschiebung hin zum Expertentum beunruhigt Prof. William Easterly, der argumentiert, dass dies zu vereinfachten Kurzschlüssen führt. Dadurch werden echte ExpertInnen nicht beachtet. Easterly glaubt, dass Prominente sich nur auf ihren "moralischen Instinkt" verlassen und sich nicht als Experten aufspielen sollten.
Wenn die Promis sich gegen Müttersterblichkeit, für nachhaltige Lebensgrundlagen und die Behandlung von Kinderkrankheiten einsetzen, tun viele es für einen guten Zweck (einige von ihnen tun es, weil es ihr Image verbessert). Aber oft richtet dies auch Schaden an.
Dambisa Moyo, eine sambische Ökonomin beklagt den Einfluss der Promis - zusammen mit den Gebern - oder der "Glamour-Hilfe", wie sie sie nennt: "Lange Schlangen von Menschen stehen in der Sonne, um einen Präsidenten zu wählen, der aufgrund von Spendern oder der Glamour-Hilfe kraftlos ist zu agieren. Wie würden die Briten sich fühlen, wenn morgen Jennifer Lopez ihnen sagt, wie sie aus der Immobilienkrise kommen können?"
Zwei Paradebeispiele dafür sind Bono und Bob Geldof, sagt die Harvard und Oxford-Absolventin Dambisa Moyo. Sie seien viel zu stark an der "Industrie" von "Glamour-Hilfe" beteiligt und hätten zu viel Einfluss. In ihrem Buch Dead Aid, Dambisa Moyo schreibt sie, dass diese Hilfe in der Regel viele negative Auswirkungen in Afrika hat, insbesondere dort, wo es eine Regierungsabhängigkeit von Hilfe schafft und Wachstum und Entwicklung hemmt, was letztlich nicht nachhaltig und schädlich für Afrika ist.
Eine andere Sache ist, wenn Prominente versuchen, ein Projekt selbst zu gründen. Die New York Times brachte Madonnas Schulprojekt "Raising Malawi" aufs Cover. Die Geschichte brachte viel Aufmerksamkeit für weltweite Probleme. Aber zur gleichen Zeit zeigte der Bericht den Zusammenbruch des schlecht verwalteten Unternehmens von Madonna. Es zeigte die negativen Seiten von "gut gemeint".
Vielleicht sind Ihnen solche Beispiele in Ihrem eigenen Land auch schon untergekommen?
Auch der Life Ball in Wien kann hier als Beispiel gesehen werden. Zwar wird hier nicht so sehr mit Prominenten geworben - auch -, sondern hier steht die Party für den guten Zweck im Vordergrund.
Party für eine bessere Welt!
Wie stehen Sie zu dem Gedanken "Feiern für den guten Zweck"? Kann durch Prominente oder Partys tatsächlich geholfen werden?
Fragen zur Reflexion
- Glauben Sie, dass die Kampagnen der Prominenten einen langfristigen Einfluss haben? Begründen Sie Ihre Meinung.