Zivilgesellschaft
Dieses Modul erklärt, was oder wer die Zivilgesellschaft ist und wie wir sie nutzen können.
Die Herausforderungen der Zivilgesellschaft
In demokratischen Gesellschaften genießen die Menschen ein breites Spektrum an Bürgerrechten. Doch nicht in allen Gesellschaften ist das Realität. Es gibt fördernde, aber auch hemmende Faktoren für eine starke Zivilgesellschaft.
Fünf hemmende Faktoren einer aktiven Zivilgesellschaft:
- Willkür von Seiten der Regierung – Willkür erzeugt Angst unter oppositionellen Gruppierungen, das wiederum senkt die Zahl von zivilgesellschaftlichen Aktionen. Gegenwärtig vor allem angewandt in Staaten mit absoluten Machtverhältnissen wie in Nordkorea, China oder Russland.
- Es erfolgt eine Wiederbelebung von traditionellen Tugenden, althergebrachten moralischen Werten oder traditionellen moralischen Prinzipien, die nicht vereinbar mit den Bürgerrechten sind. Beispiel hierfür ist die traditionell untergeordnete Rolle der Frau in einigen Regionen der Welt.
- Spezifische Formen des Nationalismus: z.B. wenn sich Minderheiten assimilieren müssen, um als Teil der Gesellschaft akzeptiert zu werden.
- Totalitäre Ideologien
- Kulturellen Ideale: Dazu zählen soziale Ränge von Personen, die die Funktion haben, die Gesellschaft hierarchisch einzuteilen, wie es z.B. im früheren indischen Kastensystem der Fall war. Die Hierarchie räumt Höhergestellten mehr Rechte ein als Personen von niedrigerem Rang.
Hinweis: Diese hemmenden Faktoren sind in einer vielfältigen, demokratischen Gesellschaft durchaus Teil der Zivilgesellschaft und haben keine negative Auswirkung auf diese. Wenn aber einer oder mehrere dieser Faktoren in einer pluralistischen Gesellschaft überhandnehmen, besteht die Möglichkeit, dass das System aus dem Gleichgewicht gerät. So ist die gleichzeitige Präsenz von politisch rechten wie auch linken Gruppierungen in einer Gesellschaft notwendig, um als Opposition jeweils ausgleichend wirken zu können. Verwandelt sich dieses Gleichgewicht in ein Machtmonopol einer Gruppe, besteht die Gefahr, dass die pluralistische Gesellschaft in ihrer Vielfalt begrenzt wird.