Menschenrechte
Dieses Modul erklärt die Menschenrechte, was sie mit uns zu tun haben und wie wir sie schützen können.
Menschenrechtsverletzungen durch Medien
Das Boulevard-Blatt „Kronen Zeitung“ hat eine große Leserschaft in Österreich und polarisiert mit den einschlägigen, oft rassistischen Artikeln Österreich. Dieser Artikel erschien am 4. Januar 2012.
Im Artikel geht es darum, dass angeblich pro Jahr 50 kranke Kinder im Wiener AKH zur Welt kommen, die in Verwandtenehen von MigrantInnen gezeugt wurden und deshalb starke Behinderungen aufweisen. Zitiert wird ein Arzt des Krankenhauses, aber ohne Namen. Auch der Autor des Artikels ist nicht genannt. Der Journalist Hans Kirchmeyr recherchierte die Geschichte und fand folgendes heraus: „Ich habe daher im AKH nachgefragt, ob sie bestätigen können, dass dort fast jede Woche ein durch Inzest schwer geschädigtes Baby zur Welt komme. Und dass dieses Problem zumeist Migranten betreffe, die in Verwandtenehen leben, wovor AKH-Ärzte deshalb in der “Krone” entsprechend warnen. Das AKH stellt dazu fest: [...] dass die Aussagen im Krone-Artikel nicht bestätigt werden können und kein Mitarbeiter diese Aussagen getroffen hat.“ (Quelle: http://www.kobuk.at/2012/01/die-migranten-inzest-babys-der-kronen-zeitung/)
Der Artikel wurde auch dem Österreichischen Presserat gemeldet. Laut Presserat hat die Zeitung gleich mehrere Verstöße gegen den Ehrenkodex der österreichischen Presse begangen: Erstens eine unzureichende Recherche zur Überprüfung der Aussage des Mediziners „und zweitens handelt es sich bei der nicht verifizierten Behauptung, dass meist Migrantenfamilien betroffen seien, laut Presserat um eine unzulässige Diskriminierung von Migranten.“ (http://www.kobuk.at/2012/01/die-migranten-inzest-babys-der-kronen-zeitung/)
Artikel wie dieser sind in der österreichischen Medienlandschaft kein Einzelfall. Die JournalistInnen von www.kobuk.at durchsuchen Medien, recherchieren die Einzelheiten und hinterfragen die getroffenen Aussagen kritisch.