Umwelt
Dieses Modul betrachtet ökologische Themen, die Rolle der Menschheit dabei und was wir für eine nachhaltige Entwicklung des Planeten tun können.
Übung 1
EuropäerInnen verbrauchen pro Kopf täglich ca. 210 Liter Wasser. Dabei spielt die Haushaltsgröße eine wesentliche Rolle, denn Single-Haushalte verbrauchen deutlich mehr Wasser. Versuchen Sie herauszufinden, wie viele Liter Wasser für die verschiedenen Vorgänge im Haushalt verbraucht werden, indem Sie auf Ihre Schätzung klicken.
Wasser zu sparen, indem Sie beispielsweise beim Zähneputzen den Wasserhahn abdrehen, wurde Ihnen vermutlich bereits im Kindergarten nahegelegt. Es hat sich folglich als gewisse Pflicht in unserem Bewusstsein verankert, doch „es hilft weder den Kindern in Afrika noch der Umwelt, führt aber zu Rohrverstopfung.“ Pierre-Christian Fink schreibt in einem Artikel der Wochenzeitung „Die Zeit“ über dieses falsch verstandene Umweltbewusstsein. Während viele europäische Länder meist sehr wasserreich sind, gibt es am Horn von Afrika wenig davon und da es bis jetzt noch unmöglich ist, Wasser von einem Kontinent auf einen anderen zu schaffen, ist jede Region auf ihre eigenen Wasservorkommen angewiesen.
Die deutsche Bevölkerung geht mittlerweile sogar so sparsam mit dem Wasser um, dass die Wasserleitungen nicht mehr gut durchspült werden und sich in den Rohren folglich Fäkalien und Keime ansammeln. Gespart wird aber auch aus wirtschaftlichen Gründen, da verbrauchtes Wasser pro Kubikmeter abgerechnet wird. Wasser spart sich deshalb so leicht, weil wir dadurch unseren Lebensstil nicht einschränken müssen: „So ist eine Art ökologischer Ablasshandel entstanden: Beim Erdölverbrauch, beim CO2-Ausstoß und beim Stromverbrauch wird fröhlich gesündigt – und durch fanatisches Wassersparen machen [wir] […] alles wieder gut.“
Den Durchfluss in den Leitungen könnte man durch eine einfache Pauschalzahlung für Wasser ermöglichen, denn die Menschen würden dann wohl wieder mehr Wasser verbrauchen. Ein deutsches Wasserwerk argumentierte in diesem Zusammenhang, dass dies zwar vernünftig sei, doch gleichzeitig würden sie den Kunden damit signalisieren, dass sie mit dem Wasser nicht sparsam umgehen müssten und dieses sorglose Verhalten würde sich dann auch auf andere Ressourcen übertragen.
- Wie stehen Sie zu diesen Informationen? Trifft das beschriebene Verhalten auch auf Ihren persönlichen Umgang mit Wasser zu? Können Sie die Bedenken des Wasserwerks nachvollziehen?
Quelle
http://www.wvsb.at/Wasserverbrauch.htm
http://www.wasserwerk.at/home/alles-ueber-wasser/verbrauch
http://www.zeit.de/2012/14/Wasserversorgung