Weltwirtschaft
Dieses Modul nimmt die Weltwirtschaft unter die Lupe, wie weltweite Produktionsketten funktionieren und wer die Regeln dabei bestimmt.
Die Wirtschaftsordnung – zwischen Freihandel und Protektionismus
In der vorherigen Übung wurde bereits darauf eingegangen, dass die WTO sich grundlegend für die Liberalisierung der Weltwirtschaft einsetzt, also für den Freihandel. Aber was ist eigentlich der Freihandel und wie funktioniert er?
Lesen Sie den Text. Teilweise veranschaulichen kurze Videos den Sachverhalt.
Was ist Freihandel?
David Ricardo, ein britischer Ökonom, entwickelte Anfang des 19. Jahrhunderts die Freihandelstheorie. Grundlegende Idee des Freihandels ist es, alle Märkte zu öffnen, Zölle abzuschaffen und dadurch den Handel anzuregen, der sich gleichzeitig selbst steuert (siehe auch „die unsichtbare Hand“).
Getragen wird dieses Modell durch zwei Grundtheorien:
Die komparativen Kostenvorteile: Im offenen Wirtschaftssystem spezialisieren sich Volkswirtschaften auf Produkte mit komparativen Kostenvorteilen. Das sind Produkte, die dieses Land aufgrund seiner Standortausstattung besonders gut produzieren kann. Da jedes Land andere Vorteile hat und somit unterschiedliche Waren und Dienstleistungen produziert werden, entsteht durch Tausch zwischen den Volkswirtschaften Außenhandel.
Beispiel: England produziert Tücher, Portugal Wein. Wenn sich beide Länder auf die jeweilige Produktion konzentrieren und untereinander tauschen, fahren beide Ökonomien besser, als wenn sie jeweils beide Tücher und Wein produzieren würden. In Portugal sind die klimatischen Bedingungen besser, in England ist die Industrie auf Textil spezialisiert.- Die zunehmenden Skalenerträge: Erhöhen die Länder ihre Produktion der Waren, auf die sie sich spezialisiert haben, verringern sich die Kosten pro Stück. Die Produktion der Ware wird noch profitabler und der Preis für KonsumentInnen günstiger.
Quelle
ATTAC (Hg., 2003): Die geheimen Spielregeln des Welthandels. Wien.