Entwicklung

Acht Dollar für Elisabeth

Peter machte einen kleinen Workshop für kleine Unternehmen in einem Elendsviertel von Kampala, der Hauptstadt von Uganda. Die Teilnehmer des Workshops waren Flüchtlinge, die aus dem Elend des Bürgerkriegs im Norden von Uganda geflohen waren und nun versuchten, durch den Verkauf von gebrauchter Kleidung, gebackenen Mais´ oder der Herstellung von Holzkohle zu überleben. Peter ging als Freiwilliger in der Sommerzeit während seines Studiums der Medizin nach Uganda. Eine der Teilnehmer, die vor kurzem nach Kampala gekommen war, war Elizabeth. Eines Tages kam sie nicht zum Workshop. Die Leute wurden gefragt, wo Elizabeth war. Nach kurzem Geflüster, sagte jemand: "Eine der Frauen sagt, dass Elizabeth krank ist. Vielleicht sollte jemand gehen und sie besuchen."

Peter und einer der Dozenten besuchten sie. Elizabeth lag auf einer Matte in einer Wellblech-Hütte. Sie konnte den Kopf nicht heben und kaum flüstern.

Elizabeth hatte eine Mandelentzündung und weil sie arm und HIV-positiv war, konnte sie nicht ins Krankenhaus gehen. Elizabeth war verzweifelt und fragte die Nachbarn ob sie mit einem Messer die Mandeln rausschneiden könnten.

"Ich habe Angst, dass sie wegen der Infektion sterben könnte. Haben wir etwas Penicillin für sie?", fragte Peter.

"Ja, aber wir brauchen 15000 ugandischen Shilings, etwa 8 Dollar", sagte jemand. Peter gab sofort das Geld her.

Die Woche drauf kam Elizabeth wieder zum Workshop. Sie sah sogar noch besser aus als vorher. Peter war glücklich, er hatte das Gefühl ihr Leben gerettet zu haben.